Das können wir besser!
Während zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher laut verschiedener Umfragen der Meinung sind, dass Lebensmittelverschwendung ein Thema ist, um das wir uns als Gesellschaft auf jeden Fall kümmern müssen, haben viele keine klare Vorstellung davon, wie viel wir tatsächlich wegwerfen beziehungsweise welche Folgen die Vergeudung für uns hat.
Lebensmittelverschwendung in Zahlen
So gehen wir aktuell mit unseren Lebensmitteln um:
- 1 Million Tonnen an genießbaren Lebensmitteln werfen wir jährlich in den Müll.
- Ungefähr die Hälfte aller vermeidbaren Lebensmittelabfälle produzieren wir im eigenen Haushalt.
- Am häufigsten landen Brot, Gebäck, Gemüse und Obst im Müll.
- Mit den genießbaren Nahrungsmitteln, die wir im privaten Rahmen entsorgen, werfen wir jährlich 250 bis 800 Euro in die Tonne.
Ursachen für Lebensmittelverschwendung
Die Ursachen für unsere ausgeprägte Lebensmittelverschwendung sind vielfältig und finden sich in der gesamten Wertschöpfungskette zwischen Produktion und Konsumentinnen und Konsumenten.
In der Landwirtschaft müssen Erzeugnisse aufgrund falscher Lagerung, Schädlingsbefalls und Unwetterschäden sowie aufgrund eines Mangels an Abnehmern entsorgt werden.
In der Industrie führen Transportschäden, falsche Lagerung und Produktionsfehler zur Lebensmittelverschwendung.
Im Handel sind verschiedene Erzeugnisse – vor allem Obst und Gemüse – aufgrund der Kundenwünsche nicht vermarktungsfähig und werden daher entsorgt.
In der Gastronomie führen falsche Lagerung, strenge Hygienevorschriften sowie schlecht festgelegte Portionsgrößen zu Speiseabfällen.
Im eigenen Haushalt sind schlechte Planung, zu große Portionen und ein Mangel an Wissen um die Haltbarkeit diverser Lebensmittel die Hauptursachen für unseren verschwenderischen Lebensstil.
Es gibt unterschiedliche Gründe, weshalb noch genießbare Lebensmittel in Privathaushalten entsorgt werden. Viele Menschen geben Zeitmangel als Hauptgrund für die Entsorgung an. Weitere Gründe sind fehlende Kochideen sowie falsche Lagerung beziehungsweise ein zu hoher Aufwand bei der Verarbeitung. Dazu kommt, dass sich einige nicht sicher sind, wie sie mit Lebensmitteln bei Schimmelbefall oder überschrittenem Mindesthaltbarkeitsdatum umgehen sollen.
Folgen der Lebensmittelverschwendung
Lebensmittelverschwendung bringt sowohl ökologische als auch ökonomische und soziale Folgen mit sich.
Für die Produktion unserer Lebensmittel werden kostbare Ressourcen wie Ackerböden, Wasser und Arbeitskraft benötigt. Wenn wir noch genießbare Lebensmittel entsorgen, bedeutet dies, dass wir diese Ressourcen umsonst in Anspruch genommen und noch dazu unsere Umwelt belastet haben.
Wirtschaftlich trifft die Lebensmittelverschwendung vor allem uns, die Konsumentinnen und Konsumenten. Mit jedem weggeworfenen Lebensmittel werfen wir unser Geld in die Tonne.
Die sozialen Folgen betreffen vor allem gesellschaftlich schlechter gestellte Menschen. Das Entsorgen von Lebensmitteln hat eine Verknappung zur Folge, die wiederum zu einer Preissteigerung führt. Allein in Österreich sind 1.529.000 Menschen armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. (EU-SILC 2021). Diese Menschen treffen erhöhte Preise am härtesten.
Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung
Bestimmte Maßnahmen sind ganz klar von Seiten der Politik zu treffen. Die Regierung hat sich dafür einzusetzen, vermeidbare Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Während derartige strukturelle Maßnahmen einer längeren Planung und Umsetzungsdauer bedürfen, können wir als Endverbraucherinnen und -verbraucher sofort aktiv werden.
Wir können ...
- achtsamer mit Lebensmitteln umgehen
- uns besser informieren, Kochideen sammeln und mehr über die Haltbarkeit verschiedener Lebensmittel lernen
- unsere Freunde und Familienmitglieder dazu animieren, Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
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Quellen:
https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung
https://www.wirf-mich-nicht-weg.de/folgen-der-lebensmittelverschwendung.html